50. Todestag von Hannah Arendt

Denken in finsteren Zeiten - Mit Hannah Arendt über die Krisen der Gegenwart und die Kunst, Mensch zu bleiben

Das Transformatorenwerk Leipzig lädt anlässlich des 50. Todestages Hannah Arendts zu einem besonderen Abend der Begegnung und gemeinsamen Diskussion ein – eine Reflexion über die Krisen der Gegenwart, Menschenrechte und Pluralität.

„Die Welt liegt zwischen den Menschen, und dies Zwischen […] ist heute Gegenstand der größten Sorge und der offenbarsten Erschütterung in nahezu allen Ländern der Erde.“

Hannah Arendt gilt heute als eine der bedeutendsten Philosophinnen des 20 Jahrhunderts. Selbst Opfer der Judenverfolgung im dritten Reich hat sie sich Zeit ihres Lebens mit der Entstehung und den Wirkweisen autoritärer und diskriminierender Herrschaftsordnungen auseinandergesetzt. Angesichts einer weltweit erstarkenden rechten Bewegung, einer wachsenden Zahl an Angriffen auf die Grundpfeiler unserer demokratischen Ordnung und einer zunehmend von Ressentiments überschatteten Debattenkultur erscheinen ihre Überlegungen zur Menschlichkeit, zur Freiheit und zum pluralen Miteinander heute aktueller denn je. Immer wieder referiert Arendt in Überlegungen dabei auf die Kunst und das Theater. So vergleicht sie den politischen Raum nicht nur mit einer Theaterbühne, auf dem das einzelne Individuum gleich einem Schauspieler auf den Brettern der Welt erscheint, sondern sieht in der Kunst die historische Grundlage für einen politischen Austausch.

Anlässlich ihres 50. Todesjahres wollen sich Dr. Jirko Krauß (Leipzig), Johanna Schön (Halle) und Friedrich Weißbach (Berlin) mit Arendts vielfältigen Überlegungen zur (Mit)Menschlichkeit, Freundschaft und Menschrechten in finsteren Zeiten auseinandersetzten. Wie kann man das Aufkommen autoritärer Strömungen erklären? Welche Folgen hat die politische Lage sowohl für einzelne Individuen als auch für die Gesellschaft? Warum wirken die Menschenrechte oft so nutzlos angesichts der globalen Entwicklungen? Und inwiefern können ausgerechnet die Künste dieser Entwicklung etwas entgegenstellen?

Ort: Ost-Passage-Theater, Konradstraße 27, 04315 Leipzig
Eintritt: frei
Anmeldung: wird noch bekanntgegeben

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